So, nach mittlerweile zwei Wochen wird es wohl Zeit für ich, auch mal noch was Aschließendes zu schreiben. Falls es wen interessiert, meine bisherigen Klausuren, die ich in der Zeit geschrieben hab, sind gut verlaufen und eine M-Taste klemmt. ;)
Wir sind wieder da und Mama hat zu Hause auch schon unglaublich stolz den riesigen Berg mitgebrachter Figuren etc. ausgebreitet. Die, die zum letzten Vereinstreffen waren, haben ihn wahrscheinlich gesehen. An dieser Stelle übrigens Danke für die lieben Grüße, die geb ich gern zurück! :)
So wirklich bereut habe ich nicht, mitgekommen zu sein, obwohl ich ja im Vornherein so meine Bedenken hatte. Sicherlich, ich habe viel verpasst - unter anderem eine Beerdigung, was mir vorher sehr zu schaffen gemacht hat, aber vor Ort waren wir dann doch mit einer super Truppe unterwegs, sodass ich gut abgelenkt war. Leider reizt mich die gambische Flora und Fauna tatsächlich sehr wenig, was Fotos angeht, weshalb sich meine Bilder auch größtenteils auf Kinder beschränken, aber die haben für mich auch den Urlaub ausgemacht...ich mein, die Küstenregion hat eher wenig Reiz, wenn man nicht gerade auf Bumsters (die alles für dich tun, dich mehr lieben als jeder andere und bei denen du auch alles kaufen kannst, was du in selbst der abstrusesten Lebenssituation gebrauchen könntest) steht oder auf Männerschau ist. Und ja, es ist allgemein sehr anstrengend, als Weiße durch Gambia zu laufen, weil tatsächlich jeder was von einem will - was unglaublich anstrengend ist.
Aber im Landesinneren haben wir dann einfach einheimische Leute und Kinder getroffen, die aus diesem Bild etwas rausspringen und sich einfach nur freuen. Ich weiß, das ist ein unglaublich kitschiger und angegriffener Ausdruck, ABER - die Leute da hinten haben so gut wie nichts und können trotzdem tanzen, singen und lachen. Stimmt tatsächlich und für mich waren die zwei Besuche an der Schule auch so das Schönste am Urlaub.
Ich hoffe, ihr habt hier einen ungefähren Einblick in den Urlaub bekommen können - für einen besseren müsst ihr wohl mitkommen und ihn selbst schreiben. ;)
Ich widme mich dann mal wieder meinen Hausaufgaben.
Au revoir und Goodbye!
Laura
Am 22.10.2012 geht es los - seit Langem mal wieder in ein Land, kaum wahrgenommen vom Rest der Welt. Gambia liegt an der Westküste Afrikas, mitten im Senegal - und dort gehts mit ein paar Mitgliedern des Vereins Social Projects for the Gambia e.V. hin.
Mittwoch, 14. November 2012
Freitag, 2. November 2012
Going Home
Hallihallo und Willkommen zum letzten in Gambia
verfassten Beitrag in diesem Blog. ;)
Mittlerweile haben wir alle ausgecheckt und unsere
Koffer in einen Raum geschleppt, wo die bis ungefähr 19 Uhr bleiben können,
also bis wir dann zum Flughafen losfahren. Heute ists also soweit für Mama,
Reinhold, Anette, Christian, Ute und mich, während Sabine bis Montag bleibt,
Günther und Heidi noch bis kommende Woche Freitag und Helena und Jan noch 7
Monate Zeit haben, sich hier einzurichten.
Aber soweit war ich beim Erzählen ja noch gar
nicht. Stehen geblieben beim Mittwoch, unserem Markttag - sicherlich nochmal ein Tag, der bei denen,
die vorher noch nie in Gambia gewesen sind, einen bleibenden Eindruck hinterlassen
haben.
Dazu gibt es hier ja im Wesentlichen zwei Touristenanlaufstellen.
Den Markt in Senegambia – verhältnismäßig klein, aber auch seeehr touristisch
und damit recht teuer –, und der Albertmarkt in Banjul. Der ist zum Teil auch
für die Einheimischen, jedenfalls der Lebensmittel- und Haushaltsteil. Wir sind
aber, weil wir ja Zeug zum Verkaufen in Deutschland brauchen, zum Tourimarkt,
sprich Holzfigurenmarkt gegangen. Dort gibt es in der Mitte eine kleine
Getränkebude, wo Günther, Reinhold und ich uns stationiert haben, während der Rest
ausgeschwärmt und einkaufen gegangen ist. Schon bald kamen dann alle mit mehr
oder weniger vielen Taschen an, vor allem aber Mama, Anette und Ute, die bei
ihrer Lieblingsverkäuferin D9000 gelassen haben für haufenweise Holzfiguren und
Ketten, wobei sie die Hälfte davon noch zusätzlich geschenkt bekommen haben.
Da hier immer echt krass verhandelt werden muss,
bis man auf einen Preis kommt, der nicht exorbitant überteuert ist, waren
danach auch alle entsprechend fertig, zumal diese kleinen Kuhlen, in denen die
Shops eingerichtet sind, auch echt stickig sind.
Fatou kam dann nach ihrer Arbeit auch noch zum
Markt und zusammen sind wir alle zum Hotel zurück und abends Essen gegangen.
Und gestern wurde dann eben noch alles gemacht,
was irgendwie noch getan werden musste. Die Anwältin wurde nochmal aufgesucht,
damit sie Helena und Jan kennenlernt, auf dem Senegambia Markt waren wir
nochmal und bei Fatous Familie, weil Mama dasjetzt 6 Wochen alte Baby von
Fatous Schwester sehen wollte, Mohammed Lamin.
Ja, und jetzt sitzen wir hier in der Lodge und
versuchen noch, ein paar Stunden totzuschlagen, bevor es dann nach Hause geht.
Bis auf Christian fliegen wir alle direkt nach Amsterdam, er nimmt einen
Flieger eine Stunde später nach Amsterdam und von da nach Hamburg.
Von zu Hause gibt es dann nochmal eine Meldung,
sobald wir alle gut angekommen sind. Bis dahin – wünscht uns einen möglichst
kleinen Kälteschock!
Laura
Laura
Donnerstag, 1. November 2012
Gecko in the roof
Da bin ich wieder. Mit ner Menge Erlebnisse zu
erzählen. :)
Aber bevor ich irgendwas erzähle, will ich erst
nochmal die Kroko-Sache zu Ende bringen, die hab ich ja nur so halb erzählt.
Fotos sind übrigens auch hochgeladen…
Wir sind also für D50 da rein und wurden erstmal
durch ein Museum geschickt (auf mehrere kleine Hütten verteilt), die uns die
gambische Geschichte und Kultur näher erläutert haben. Gut, ich hatte so das
Gefühl, dass keiner von uns wirklich großes Interesse hat an Theorie und mit
ewig langen Texten beschriebenen Schildern, darum sind wir da eigentlich sehr
schnell durch gewesen und gelangten dann in ein kleines Wäldchen. Christian,
der vorgehen durfte (weil einziger Mann), entschied, dass seine erste Amtshandlung
sein sollte, in ein riesiges Spinnennetz zu rennen, ungefähr zwei cm unter der
eigentlichen Besitzerin dieses Netzes, die einen nicht unbeträchtlichen
Körperumfang hatte. Aber sowas härtet ja schließlich ab, darum gings hinterher
munter und fluffig weiter, wenn auch mit etwas mehr Umsicht.
Naja, ein paar riesige Bäume und viele Geckos
später, gelangten wir tatsächlich zu den Krokodilen. Die hätten genauso gut
auch ausgestopft sein können, so, wie die seelenruhig im Schlamm rumgechillt
haben. Aber Krokodil sein muss ja schließlich auch mal faul sein, darum haben
Christian und Anette sich nur mal kurz rangekuschelt und weiter gings. Im Sinne
von, zum Ausgang.
Soo und jetzt mal zum eigentlichen Ereignis – der
Montag. Da sind wir, kurz, nach meinem Blogeintrag, dann Richtung Tambakunda
losgedüst, also alle bis auf Heidi und Ute, die sich nicht ganz so gut fühlten.
Günther (der der Einfachheit halber auch Tom genannt wird, weil keiner der
Einheimischen Günther aussprechen kann *g*) als unser vereinseigener ehem.
Kinder- und Allgemeinarzt wollte nochmal ein paar Kinder untersuchen (eine
Generaluntersuchung fand ja schon letzte Woche statt) und am Abend wollten wir
eine kleine „Party“ schmeißen, weshalb wir unterwegs auch noch für alle
Massenhaft Fanta/Cola/etc. eingekauft haben. Außerdem gab es noch einen kleinen Zwischenstopp auf einem der Höfe vor der Schule, wo es einen Brotbäcker gibt, mit dem jetzt ausgemacht wurde, dass jedes Kind jeden Morgen ein halbes Baguetteähnliches Tappalappa bekommen soll. Und schon gings weiter zur Schule...
Dort angekommen ging natürlich das übliche
Mullemulle los, als alle Kinder sich an unsere Fersen geheftet haben. Die Küche
war mittlerweile am Brodeln, denn Christian und Günther (die in einem separaten
Auto gefahren sind) haben das ganze eingekaufte Essen, also Reis, Kartoffeln
und solche Sachen, schon ausgeladen. Das wurde am Vorabend übrigens noch unter
Aufbringen größter Anstrengungen von Reinhold und Christian in den dunkelsten
Ecken gambischer Gassen gekauft. Die beiden kamen abends irgendwann extrem
fertig wieder, das will was heißen…
An dem Punkt will ich euch mal erzählen – das hab
ich nämlich noch gar nicht -, wen es in der Schule eigentlich alles so gibt. Also
eigentlich kenne ich beim Namen nur Junus und Landing. Junus ist der Headmaster
und organisiert auch das meiste, er ist also praktisch der Boss vor Ort.
Landing…ist auch wichtig…inwiefern finde ich noch heraus. :P
Landing…ist auch wichtig…inwiefern finde ich noch heraus. :P
Und dann gibt es noch einen, der kostenlos
Hausmeister macht, und einen Gärtner soll es auch bald noch geben.
Und ganz, ganz viele Kinder.
Und ganz, ganz viele Kinder.
Und so langsam erkennt man sie auch alle wieder,
oder zumindest einen Teil davon. Und jeder von uns hatte ab irgendeinem Punkt
dann auch seine persönlichen Lieblings, Sabine hatte ein Neugeborenes, das sie
auch ruhig von der Mutter aus nach Europa hätte mitnehmen können, Christian
hatte die zierlichste Maus ever, Mama hatte eine Namensvetterin. Und irgendwann
kroch auch auf meinen Schoß das süßeste Geschöpf dieser Erde. Uuuunglaublich
viel Zucker bei viel zu viel Hitze.
Schön war ja auch, dass die meisten Kids sich
total schick angezogen haben und viele von Tobaski auch noch ihre Frisuren drin
hatten, die da teilweise echt viel Mühe verlangten, wie ich denke.
Fotos von den Kids gibt’s alle unter dem Link oben! (:
Fotos von den Kids gibt’s alle unter dem Link oben! (:
Dann gabs also erstmal für alle Essen. Zuerst die
ganz Kleinen, dann die größeren, dann die Köchinnen und dann der Rest (Lehrer,
wir…). Die Kids saßen dazu alle jeweils zu fünft oder so auf dem Boden um eine
riesige Schüssel drumherum und haben mit den Händen gegessen (Immer mit der
rechten, niemals mit der Linken, weil schmutzige Hand), die Lehrer haben dann
wie wir auch größtenteils Löffel benutzen können.
Es gab also Reis mit Kartoffeln und anderem
Gemüse, einer Art Tomatensoße UND (jammjamm) Hühnchenschenkel. Da freute sich
mein Veganerherz natürlich wie Sau, aber zum Glück waren die Tierbeine nur
draufgelegt, sodass ich einigermaßen drumrum essen konnte. Waren ja auch fast
alles Eingeweihte an unserer Schüssel, bis auf eine Lehrerin, der konnten
wir sehr leicht zu verstehen geben, dass
an meine Ecke bitte kein Fleisch geschoben werden sollte.
Und danach wurden es ja auch schon langsam dunkel.
Junus hat dann angefangen, unter den Kindern (und uns) Stimmung zu verbreiten,
indem er einen Tanzkreis veranlasst hat. Ich glaube, unter dem begeisterten
Klatschen der Kiddies waren er und Reinhold die enthusiastischsten Teilnehmer.
;D
Davon gibt’s auch einige Videos, die werden
zumindest dem Verein auch früher oder später gezeigt.
Als es dann dunkel genug dafür war, scharte sich dann eine riesige Horde Kinder um den Laptop, den wir mitgebracht hatten, der über einen Beamer dann das Highlight des Abends ausgestrahlt hat – den Kleinen Maulwurd, zwei Folgen. (: Ziemlich gebannt folgten also Groß und Klein, Schwarz und Weiß dem Maulwurf, wie er einen Schneemann rettete und wahrscheinlich war es in der Schule noch kein einziges Mal jemals so ruhig wie in diesen paar Minuten.
Als es dann dunkel genug dafür war, scharte sich dann eine riesige Horde Kinder um den Laptop, den wir mitgebracht hatten, der über einen Beamer dann das Highlight des Abends ausgestrahlt hat – den Kleinen Maulwurd, zwei Folgen. (: Ziemlich gebannt folgten also Groß und Klein, Schwarz und Weiß dem Maulwurf, wie er einen Schneemann rettete und wahrscheinlich war es in der Schule noch kein einziges Mal jemals so ruhig wie in diesen paar Minuten.
Ja und dann…gings in die Bintang Bolong Lodge, wo
wir übernachtet haben. Christian und Günther/Tom sind allerdings schon wieder
zum Hotel gefahren, weil sie sich noch eine Nacht in der Lodge offenbar nicht
antun konnten/wollten. Warum ist uns allen bis jetzt noch nicht klar, aber
Christian nuschelt immer mal was von SOOOOOO großen Waranen, die da im Zimmer
lauern. Das hat zwar noch keiner von uns da gesehen, aber schließlich haben
auch nicht alle von uns schonmal 1.000.000€ gesehen und angeblich gibt’s sie
trotzdem…
Die Nacht verlief jedenfalls recht ruhig. Also bis
auf den Gecko, der in unserem Zimmer zwischen Dach und Bastmatte am Dach hin-
und herwuselte. Aber irgendwann konnte ich mein Unterbewusstsein davon
überzeugen, dass er nicht auf mein Bett plumpsen würde und konnte ganz gut
schlafen.
Am Dienstag ist eigentlich nicht wirklich
irgendwas passiert.
Heute war dann schon nochmal recht spannend, weil
wir in Banjul (der Hauptstadt von Gambia) auf den riesigen Markt waren, aber
darüber schreib ich morgen was, jetzt werd ich nämlich erstmal schlafen gehen.
Montag, 29. Oktober 2012
Mietzekatze on the tree
Hui, das wird jetzt dezent stressig.
Es ist Montag, 8 Uhr 22 und um 9 geht es für uns
alle nochmal los zur Schule, wo wir diesmal wohl wirklich über Nacht bleiben
werden, zumindest Mama, Reinhold, Anette und ich. Ich glaube auch Sabine, aber
Christian, Günther und Heidi hatten nach dem letzten Mal in Tambakunda schlafen
wohl die Nase gehörig voll und fahren heute Abend wieder zurück. Die
Geschichten, die Christian dazu erzählt, haben uns schon den ein oder anderen
Abend gerettet – Heldengeschichten davon, wie er ein SOOOOO großes Vieh erlegt
hat! (Man stelle sich dazu immer weiter ausladende Handbewegungen vor.)
Und bevor das los geht, will ich zumindest noch
kurz die Geschehnisse der letzten zwei Tage zusammenfassen – Fotos gibt es
leider erst morgen oder so, wenn wir wieder da sind, tut mir leid!
Am Freitag war ja nu Tobaski. Tobaski bedeutet,
dass die zwei Tage danach das Land still liegt, nur sehr wenige Shops haben offen
und die meisten Leute haben frei, damit sie abends gehörig feiern gehen können -
Samstag Abend hab ich mich auf der Straße leicht wie in der Newyorker City
gefühlt, so voll und direkt schon
glamourös war alles ;)
Aber wir wollten tagsüber trotzdem irgendwas
machen und Mama und Reinhold dachten sich, dass wir ja mal das volle
Touriprogramm durchziehen könnten. Darum ging es auf zu der Krokodilfarm,
zusammen mit Christian, Sabine, Anette und mir. Günther, Heidi und Ute haben in
ihrem Leben offenbar schon genug Krokos gesehen…
Der Weg zu den Krokos ist schon ein wenig tricky,
aber Reinhold kennt sich hier ja schon fast so gut aus wie in Leipzig und wir
habens nach ein oder zweimal Nachfragen auch gleich gefunden. Und dann sind die
Finanzministerin Anette, das Noch-Nicht-Aber-Bald-Vereinsmitglied Sabine, der
SOOOOOO-Große-Käfer-Bezwinger Christian und meine Wenigkeit auch schon in die Tiefen
des Dschungels geschubst worden, um zum Croco Pool zu gelangen.
Ich würd zum Croco Wald nochmal was schreiben,
wenn ich wieder da bin und ich mehr Zeit für heroische Ausschmückungen habe,
aber vorerst nehm ich mal die Spannung raus: Außer Christians linkem Arm sind
wir alle heil rausgekommen. Aber er ist ja zum Glück eh Rechtshänder, da passt
das schon.
Hinterher haben Christian und Sabine sich noch je
eine Trommel in einem kleinen Shop da in der Gegend gekauft. Reinhold und ich
warteten am Auto und versorgten die heranstürmenden Kinder mit Bonbons (nachdem
wir von einer besorgten Mutter daran erinnert wurden, dass wir den Kindern und
natürlich ihr auch was geben müssen, wenn wir Fotos von ihnen schießen), und
plötzlich erschallte ein freudestrahlendes, getrommeltes Guantana Mera durch
die Straßen. Klang gut, also wurden die Trommeln für D900 mitgenommen. Der
Momentane Umrechnungskurs liegt ungefähr bei D35=1€. Also ein ziemlich gutes
Geschäft eigentlich.
Abends ging es dann mal wieder zur Schweizerin,
die Mama’s betreibt, weils da allen so gut gefallen hatte.
Und gestern war für mich dann so ziemlich gar
nichts los, weil ich hier bleiben wollte, aber die anderen sind alle gesammelt
zu Birgit abgerückt, die uns zum Mittagessen eingeladen hatte. Birgit ist eine
Deutsche, die hier (mit einem Verein als Unterstützung) ein Krankenhaus
aufgebaut hat und nun hier lebt. Und da arbeitet man natürlich auch gern mal
zusammen, ne…
Hinterher hatten Finance minister Anette und Boss
Lady Mama (Ich wette, sie genießt es, von allen hier so genannt zu werden
;) ) noch ein Date mit „unserem“
Holzschnitzer hier unten. Dem hat Reinhold vor unserem Urlaub ne Mail
geschickt, was wir alles kaufen wollen, um es dann zurück nach Deutschland zu
schleppen und dort für den Verein zu verschärbeln. Und deshalb haben Mama und
Anette, voll in ihrem Element, dann kräftig geshoppt und ganze 450€ bei Salomon
gelassen. Aber dafür haben sie natürlich auch ne ganze Menge Zeug bekommen. ;D
Heute beim Frühstück hatten wir dann ein
Bilderbucherlebnis mit einer Katze und Sabine konnte wiederholt ihren Wert für
diesen Verein beweisen. Man stelle sich folgendes Bild vor:
Kleine Babymietzekatze klettert auf einen Baum.
Freut sich. Und kommt dann nicht mehr runter, während von zwei Seiten große,
bedrohliche Vögel auf dem Baum landen. Wir haben das eine ganze Weile verfolgt,
aber irgendwann wurden die Piepser dann doch zu aufdringlich und Sabine eilte
der Mietz zu Hilfe und nach einigem Zögern traute die Katze sich dann auch von
alleine, wieder runterzuklettern, nachdem meine Mutter mich schon halb
abkommandiert hatte, auf diesen Baum zu klettern.
So, ausführlichere Berichte gibt es ab morgen, ich
muss noch packen!
Genießt den Schnee. ;)
Laura
Freitag, 26. Oktober 2012
Tambakunda
Howdy!
Nachdem ichs gestern nicht wirklich hingekriegt
hab, mal ins Internet zu kommen und euch vom Mittwoch zu berichten, tue ich das
heute. ;D
Mittwoch war das, was einige aus der Gruppe aus „Afrika
pur“ beschrieben haben. Stichworte zu Afrika pur sind also ab jetzt:
Autopannen, Hitze, spontan gefundene Liebschaften an der „Autobahn“, die
natürlich rein gar nichts damit zu tun haben, dass man aus Europa kommt, tanzende
Omas mit Paracetamol in der Hand, Holperstraßen und unglaublich viele Kinder,
die versuchen, dir die weiße Farbe von der Haut zu kratzen.
Aber von vorne.
Am Dienstag sind Reinhold, Christian, Günther und
Heidi ja schonmal nach Tambakunda zur Schule gefahren, während wir (also der
Rest) sich noch ein wenig am Pool gefläzt hat. Abends sind Reinhold und Sabine
dann wiedergekommen und Mittwochmittag gings dann auch für uns mit dem
gemieteten Bus auf nach Afrika pur.
Punkt eins: Die Hitze. Wenn man fährt und alle
Fenster so weit wie möglich offen hat, geht das ja alles, dann klebt zwar der Rücken
irgendwie an der Lederlehne hinten fest (was mit Sonnenbrand echt weh tut),
aber sonst trocknet der Schweiß irgendwann weg. Aber wenn man stehen bleibt –
und das mussten wir am Mittwoch oft, dazu komm ich noch, fühlt man sich wie ein
Rührei in der Pfanne, das langsam für die Geier (die es in Gambia zu Hauf gibt)
fertig gebraten wird.
Und irgendwann hatte das Auto dann auch keinen
wirklichen Bock mehr auf die Hitze und hat beschlossen, dass es einfach mal die
Temperatur immer weiter steigen lässt, sodass wir anhalten mussten, in der
Hoffnung, dass es sich wieder abkühlt.
Wenn man in Gambia irgendwo im Schatten anhalten
will, muss man damit rechnen, dass man die Attraktion des Tages ist – sofort kommen
unzählige Kinder angerannt und stellen sich schweigend um dein Auto herum auf,
gucken mit großen Augen und wollen die leeren Plastikflaschen haben, die wir so
angesammelt hatten. Zum Glück hatte Mama uns vorher gewarnt, den Kulleraugen
nicht nachzugeben, denn aus irgendeinem Grund entsteht ein regelrechter Kampf
um die leeren Flaschen, sobald man wegguckt. Und ganz ehrlich, das letzte, was
Afrika brauchen kann, sind noch mehr eingeschlagene Köpfe wegen ein paar
Plastikflaschen.
Irgendwann war Reinhold dann der Meinung, wir
könnten weiter. Also eingestiegen, losgefahren und nach 5 Minuten festgestellt,
dass das irgendwie nicht besser wird. Also angehalten.
Gleiches Spiel von vorne – Kinder, überall.
Zu meinem Leidwesen kamen dann allerdings auch
Leute ü15 abgerannt. Und ab ü15 geht das Alter los, ab dem man jeder Weißen
seine unendliche Liebe schwört und dann im Nebensatz fragt, ob man ihn nicht
mit nach Deutschland nehmen könnte. Und Schwupsdiwups hatte ich zur Erheiterung
aller Umstehenden meinen persönlichen Lover an der Backe, der partout nicht
weggehen wollte und sich auch nicht überzeugen ließ, dass ich ihn a) nicht
einfach einstecken und mit nach Europa schleifen kann und b), dass mein Freund zu
Hause das ohnehin nicht so geil fände.
Aber wie immer hatte das Gesülze auch einen
Vorteil – er war sofort bereit, Reinhold einen Kanister Wasser ranzuschleppen,
um den Motor abzukühlen. Irgendwie stimmte nämlich was mit dem Kühlerwasser
nicht, weshalb sich der Motor auch so aufgeheizt hatte.
Irgendwann war auch das beseitigt – Gott sei Dank,
gerade rechtzeitig, da sich so langsam die komplette Dorfjugend um uns geschart
hatte, und Anette schon überlegte, ob die sich gleich anfangen, um mich zu kloppen.
Also haben wir der alten Dame, die die ganze Zeit nach Geld fragte, noch eine
Packung Paracetamol in die Hand gedrückt (die darauf angefangen hat zu tanzen
;D) und sind dann losgedüst.
Danach war es zum Glück nicht mehr ganz so weit
bis zur Schule, es lief dann auch alles recht glatt ab, unterwegs haben wir
dann auch noch zwei Frauen eingesammelt, die zum Hospital wollten.
Ab da ging es dann auch die unbefestigte
Buschstraße lang und man hörte aus den Dörfern, an denen wir ab da vorbeikamen,
auch das vertraute „TUBAAAAAAB!“. Das fangen die Kinder jedes Mal wie eine
Alarmanlage an zu schreien, wenn sie einen Weißen sehen, woher das Wort kommt gibt’s
unterschiedliche Auffassungen.
Ja, und irgendwann lauerte uns dann Christian
unterwegs auf, umgeben von ner Menge Kinder, ich nehme mal an größtenteils aus
unserer Schule. Die war dann auch nur noch ein paar Meter entfernt, wo uns noch
viel mehr Kinder erwarteten.
Sobald wir ausgestiegen sind, ging dann das große
Rangeln darum los, wer sich an unsere Hände klammern durfte. Zu Bestzeiten
hatten wir wahrscheinlich an die zehn Kinder an uns dran, die alle versuchten,
irgendeinen Fetzen Haut von uns umklammern zu können. Als dann die Kameras
rausgeholt wurden, stieg die Zahl nochmal, denn von den Kids wollte wirklich
jeder mal fotografiert werden und haben hinterher wie wild auf alle Knöpfe an
der Kamera gedrückt, bis sie rausgefunden haben, wo man sich die geschossenen
Bilder dann ansehen kann. Ich konnte gestern dann im Laufe des Tages noch so
einiges an Sand aus den verschiedenen Winkeln der Kamera rauskratzen, aber sie hat
es gut überlebt ;D
Jan und Helena haben dann die Schule gezeigt
bekommen, während der Rest von uns entweder mitgedackelt ist oder sich mit den
Kindern beschäftigt hat.
Und so verging dann einige Zeit, bis wir uns
entschlossen haben, wieder zurückzufahren. Ursprünglich wollten wir ja
übernachten, aber da am Donnerstag keine Schule gewesen wäre (wegen Tobaski),
hätte das wenig Sinn gehabt.
Und gestern…ist ganz ehrlich nichts passiert. Da
mal wieder alles anders gekommen ist als geplant, hatten wir einen weiteren
Pooltag für uns, den wir auch voll genutzt haben.
Und heute ist Tobaski.
Ihr könnt euch wahrscheinlich ausmalen, was ich
davon halte, dass im ganzen Land heute hunderte von Schafen geschlachtet werden.
Der Grund dazu ist einfach der, dass Abraham irgendwann mal in der Wüste
festsaß und nichts mehr zu essen hatte, deswegen seinen Sohn schlachten wollte
und Gott ihm stattdessen ein Schaf geschickt hat.
Ganz ehrlich, die meisten von euch wissen
wahrscheinlich, was ich von Religionen und solchen vorgeschriebenen Opferungen
halte, die zur Folge haben, dass Hunderte von Leben heute auf eine definitiv
nicht sanfte und wie man sagt „humane“ Art und Weise ausgelöscht werden. Und
von einem Gott, der sagt „Hey, nee, lass deinen Jungen leben und nimm lieber
das Schaf hier, das ist nämlich viel weniger Wert als ein Menschenkind und
darum kannst du es ohne Bedenken schlachten!“ will ich mal lieber gar nichts sagen.
Jedenfalls soll das heute Abend noch fett gefeiert werden und eigentlich soll
ich da auch mitkommen. Wird ich höchstwahrscheinlich nicht, ich hab nämlich
Besseres zu tun, als den Tod all der Hammeln hier im Land zu zelebrieren…
In dem Sinne wünsch ich euch einen segenreichen
Freitag. Geht auf die Straßen und mordet, im heiligen Sinne Gottes! Amen.
P.S.: Fotos gibt’s alle im Link oben unterm Header.
Mittwoch, 24. Oktober 2012
We're lazy dogs
Hallihallohallöchen!
Da will ich mich mal wieder mit den neusten
Neuigkeiten des gestrigen Tages melden – wobei wirklich nicht viel passiert
ist. Nachdem ich also den gestrigen Post verfasst habe, saßen wir noch ne ganze
Weile im Hotel rum, waren im Meer bzw. die, die Meer und Tiere im Meer und
Algen im Meer nicht mögen im Pool. Erst so gegen um 2 haben wir tatsächlich
irgendwas gemacht – Geld umgetauscht.
Das Doofe ist zur Zeit nur, dass von Sonntag zu Montag
ein Währungscrash passiert ist, wir also nicht mehr 43 Dalasi für 1€ bekommen,
sondern nur noch D36. Aber wies halt so ist, hat der Verein sein Special
Friends auch unter den Tauschhütten, und deshalb haben wir zumindest einen
Dalasi mehr rausschlagen können.
Hinterher ging es zum ultimativen Supermarkt – der
Supermarkt, der nicht nur Self-Raising Flour (das es in Deutschland nicht gibt,
Mehl mit integriertem Backpulver, sodass der Teig total geil fluffig wird) hat,
sondern auch Sojamilch, Sojasahne und allerlei tolles Zeug. Damit und mit einer
großen Flasche Gin (zur Malariavorbeuge ;)
) ausgerüstet sind wir dann wieder ins Hotel abgezogen, wo Helena und
Jan dann am Strand eine (leider noch unreife) Papaya besorgt haben, während ich
angefangen habe, Eierkuchen zu machen.
Danach ging es erst halb 7 weiter, als wir alle zu
Mama (Restaurant einer Switzerin ;D) gefahren sind, wo wir dann auch noch Fatou
(mein ehem. Au Pair Mädchen, das wir jetzt schon seit 15 Jahren kennen und die
aus Gambia kommt), Reinhold und Sabine getroffen haben.
Ju...und das wars dann auch schon.
Jetzt ist es bereits zehn Uhr morgens, wir haben alle gefrühstückt und dank Sojamilch + mitgebrachtem Schokozeug kann ich hier auch einigermaßen leben.
Dienstag, 23. Oktober 2012
A Beginning
Typisch wäre es jetzt, euch mit einem
freudestrahlenden „Sale malekum!“ (Rechtschreibfehler dürft ihr behalten und
zum Abendbrot mit Kartoffeln anbraten.) zu begrüßen, aber da ich Live zu feige
bin, das zu machen, fänd ichs irgendwie scheinheilig, das im Internet zu
machen.
Daher:
Hallo. ;)
Bevor ich euch mit literarischen Ergüssen
überhäufe: Wir sind gut angekommen. Es ist schweineheiß.
Los ging das ganze Theater also gestern Nacht,
2.30 Uhr deutscher Zeit. Da war ich gerade eine Dreiviertelstunde wieder auf
den Beinen, nach etwa 3 Stunden Schlaf. Ich hab am Sonntag nämlich noch bis 15
Uhr gearbeitet und hatte vorher auch nicht wirklich die Zeit (Gut, es lag
wahrscheinlich eher an der Lust…) zu packen, darum hab ich das Sonntagabend
noch gemacht. Dabei muss man anmerken, dass ungefähr ein Drittel des Koffers
mit meinem Zeug voll ist und der Rest mit dem von irgendwelchen Leuten / vom
Verein, so genau weiß ich das auch nicht. Das muss man sich dann auch in etwa
so vorstellen, dass meine Frau Mutter einfach munter Sachen in meinen Koffer
gestopft hat, weil der ja noch nicht voll war, ohne darauf Rücksicht zu nehmen,
dass das Teil ein Monster von Koffer ist und deshalb auch überdurchschnittlich
viel reinpasst. Und aus diesem Grund natürlich auch überdurchschnittlich viel wiegt.
Aber hey, wir hatten ja noch Ute und Anette dabei, deren Koffer noch ein wenig
Platz für den ganzen Kram aus meinem Koffer hatten. Aber ich greife vor…
Halb Drei sind wir losgefahren, um Anette (die die
Finanzen des Vereins überwacht, also verantwortlich gemacht werden darf, wenn
wir pleitegehen ;) ) bei Halle
abzuholen. Bzw. haben wir da unser Auto abgestellt und wurden dann von Anettes
Sohn mit deren Auto nach Berlin Schönefeld gefahren, von wo unser Flug ging. Dieser
Autowechsel ist Teil eines unglaublich kompliziert ausgetüfftelten Planes, der
dafür sorgt, dass wir am 3. November, wenn wir in Frankfurt aus Gambia
ankommen, auf wundersame Weise ein Auto dastehen haben, das wir vorher in Halle
abgestellt haben.
In Schönefeld haben wir dann noch Ute aufgesammelt
und sind dann ohne nennenswerte Schwierigkeiten erst zum Check-In und dann zum
Sicherheitscheck. Dort wurde festgestellt, dass ich unter meinen Stahlkappen
keine Bombe verstecke, was mich schon echt erleichtert hat. Niemand läuft gern
mit einer tickenden Bombe auf den Zehen durch die Kante…
Unser Flug hatte allerdings eine halbe Stunde
Verspätung, weil Nebel. Und wenn wir von Nebel reden, reden wir von einer
undurchsichtigen Suppe, die bald schon an die Konsistenz von Zuckerwatte
erinnert - da wars schon irgendwie
verständlich, dass der Pilot noch ein bisschen warten wollte, bis er auch
sieht, wohin er fliegt. Das war ja dann auch irgendwann der Fall, und nach einem
kleinen obligatorischen Frühstück im Duty Free konnten wir auch einsteigen und
los ging es in eine der wundersamsten und sicherlich auch kuriosesten Städte
Europas – Amsterdam.
Ihr ahnt gar nicht, wie sehr ich mir einen
längeren Aufenthalt da gewünscht hätte, um zumindest einen kurzen Abstecher
nach Amsterdam machen zu können. Aber Mama wollte davon nichts hören und redete
stattdessen unablässig von irgendwelchen Drogenhunden und den ganzen Polizisten
vor Ort. Letztere waren zwar wirklich in erstaunlich hohen Zahlen vertreten,
Drogenwauwaus hab ich aber keine gesehen. Hmpf.
Statt also in die Stadt der Städte zu fahren,
haben wir uns einen stinknormalen Starbuckskaffee gegönnt, während wir mit
Helena + Jan (die beiden neuen Praktikanten) und Familie noch ein wenig quatschen
konnten, die beiden sind nämlich auch erst in Amsterdam zu uns gestoßen. Die
Zeit für einen ganz entspannten Plausch hatten wir, weil unser Flug zwei
Stunden Verspätung hatte.
Einschub:
Corendon ist eine Scheißairline.
Geplant
war Folgendes. Am Montag wären wir irgendwann zu einer relativ
normalsterblichen Zeit morgens zum Leipziger Flughafen gefahren und von da aus
nach Amsterdam geflogen, um dann dort am frühen Nachmittag einen Flug mit der
Airline Corendon nach Banjul (Hauptstadt von Gambia) zu nehmen. Am 31.10. wären
wir dann mit Corendon wieder zurück nach Deutschland geflogen.
Tatsächlich
passiert ist allerdings Folgendes…
Der Flug
von Amsterdam nach Banjul wurde um ein paar Stunden vorverlegt, warum auch
immer. Deshalb mussten wir unseren Flug von Leipzig aus (ohne
Rücktrittsversicherung natürlich) stornieren und einen neuen von Berlin aus
buchen, damit wir rechtzeitig in Amsterdam sind. Deshalb mussten wir also auch
schon halb drei aufstehen. Der Flug in Amsterdam hatte dann allerdings
unerwartet zwei Stunden Verspätung, weshalb wir genauso gut den Flug aus
Leipzig hätten nehmen können…Jackpot!
Der Flug
am 31.10. wurde ebenfalls gecancelled. Das Geld dafür haben wir noch nicht wiederbekommen,
mussten aber bereits einen neuen Flug am Freitag buchen. Fazit daraus: Ich
verpasse Halloween.
Klasse.
Zwei Stunden zu spät und mit einer Gateänderung
von 22 auf 12 – was in Amsterdam eine sehr lange, umsonst gelaufene Strecke bedeute,
saßen wir irgendwann dann auch alle im Flieger und los ging es 6 Stunden nach
Banjul mit einem Zwischenstopp in Portugal.
Ja, und dann wurde es schlagartig verdammt warm.
Der vertraute Geruch nach brennendem Müll und Feuchtigkeit schlug meiner sonst
tauben Nase entgegen und ich wusste, warum ich 6 Jahre lang nicht mehr hier
gewesen war. Ich mein, stellt euch das mal vor – es ist 7 Uhr, keine Sonne
mehr, und man schwitzt trotzdem wie ein Schwein! Aber jut, das wussten wir ja
alle schon, dass das in Afrika so heiß sein kann. Meistens ist. Immer
eigentlich. Egal.
Reinhold hat uns dann abgeholt und los ging es zum
Hotel. Aber wie das halt so ist – ein Auto in Gambia ist nicht zum Fahren da.
Diese Haltung sollte man sich glaube ich angewöhnen, dann wird man seltener
enttäuscht.
Der Bus, mit dem Reinhold uns zum Hotel fahren
wollte, hatte offenbar schon den ganzen Tag nicht wirklich Bock darauf und ist
in etwa alle 5 Minuten abgekratzt. Mit sehr viel Geduld und unter völliger
Missachtung sämtlich Verkehrsregeln, hat er aber jedes Mal wieder angefangen,
irgendwie zu laufen. Ich greife schonmal vor: Heute wollten wir ihn zwar in die
Werkstatt bringen, aber er hat es ungefähr 20m geschafft, bevor er gar nicht
mehr wollte. ;)
Aber alle Wege führen irgendwann nach Rom und so
haben wir es irgendwann tatsächlich geschafft, unsere Koffer in unsere Zimmer
zu schleifen und (zumindest alle bis auf die arme Anette) die Klimaanlage
anzuschmeißen.
(Schaut euch dieses endgeile Bett an!)
(Die ultimative Ikea-Küche. Pancakes ready to go!)
Erste Amtshandlung war natürlich alles auszuziehen
und gegen einigermaßen erträgliche Klamotten auszutauschen. Dann gings erstmal
zu den anderen in die Lodge (wo es auch angeblich Internet gibt). An dieser
Stelle mache ich einfach mal eine vollständige Aufzählung, die Außenstehenden
zwar nichts sagen wird, aber seis drum.
Marika (die die Ehre hat, meine Mutter zu sein)
und Reinhold (Koordinator und Sojamilchbeschaffer), Günther und Heidi (ehem.
Kinderarzt und Frau), Christian (Sohn und zwangsverheiratet mit: ), Sabine
(zwangsverheiratet mit Christian, damit sie nicht laufend angebaggert wird *g*),
Anette, Ute, Helena und Jan.
Essen war dann etwas schwierig und ich befürchte,
ich muss die nächsten zwei Wochen ein sehr optimistischer Veganer sein. Aber
ich habe zumindest eine hoffentlich vegane Tomatensuppe abbekommen….na, mal
schaun, wie sich das entwickelt.
Mittlerweile ist schon Dienstag, wir waren bereits
bei der irischen Anwältin, die hier das Vereinsgeld treuhänderisch verwaltet
und jetzt heißt es für uns alle erstmal entspannen, während Reinhold, Güntherl
Heidi, Christian und Sabine schonmal ins Landesinnere zur Schule gefahren sind.
In dem Sinne hör ich jetzt erstmal auf zu
schreiben und widme mich Facebook und der Tischkonversation, die gerade bei
Malzbier angekommen ist.
Stay Croco!
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