So, nach mittlerweile zwei Wochen wird es wohl Zeit für ich, auch mal noch was Aschließendes zu schreiben. Falls es wen interessiert, meine bisherigen Klausuren, die ich in der Zeit geschrieben hab, sind gut verlaufen und eine M-Taste klemmt. ;)
Wir sind wieder da und Mama hat zu Hause auch schon unglaublich stolz den riesigen Berg mitgebrachter Figuren etc. ausgebreitet. Die, die zum letzten Vereinstreffen waren, haben ihn wahrscheinlich gesehen. An dieser Stelle übrigens Danke für die lieben Grüße, die geb ich gern zurück! :)
So wirklich bereut habe ich nicht, mitgekommen zu sein, obwohl ich ja im Vornherein so meine Bedenken hatte. Sicherlich, ich habe viel verpasst - unter anderem eine Beerdigung, was mir vorher sehr zu schaffen gemacht hat, aber vor Ort waren wir dann doch mit einer super Truppe unterwegs, sodass ich gut abgelenkt war. Leider reizt mich die gambische Flora und Fauna tatsächlich sehr wenig, was Fotos angeht, weshalb sich meine Bilder auch größtenteils auf Kinder beschränken, aber die haben für mich auch den Urlaub ausgemacht...ich mein, die Küstenregion hat eher wenig Reiz, wenn man nicht gerade auf Bumsters (die alles für dich tun, dich mehr lieben als jeder andere und bei denen du auch alles kaufen kannst, was du in selbst der abstrusesten Lebenssituation gebrauchen könntest) steht oder auf Männerschau ist. Und ja, es ist allgemein sehr anstrengend, als Weiße durch Gambia zu laufen, weil tatsächlich jeder was von einem will - was unglaublich anstrengend ist.
Aber im Landesinneren haben wir dann einfach einheimische Leute und Kinder getroffen, die aus diesem Bild etwas rausspringen und sich einfach nur freuen. Ich weiß, das ist ein unglaublich kitschiger und angegriffener Ausdruck, ABER - die Leute da hinten haben so gut wie nichts und können trotzdem tanzen, singen und lachen. Stimmt tatsächlich und für mich waren die zwei Besuche an der Schule auch so das Schönste am Urlaub.
Ich hoffe, ihr habt hier einen ungefähren Einblick in den Urlaub bekommen können - für einen besseren müsst ihr wohl mitkommen und ihn selbst schreiben. ;)
Ich widme mich dann mal wieder meinen Hausaufgaben.
Au revoir und Goodbye!
Laura
Am 22.10.2012 geht es los - seit Langem mal wieder in ein Land, kaum wahrgenommen vom Rest der Welt. Gambia liegt an der Westküste Afrikas, mitten im Senegal - und dort gehts mit ein paar Mitgliedern des Vereins Social Projects for the Gambia e.V. hin.
Mittwoch, 14. November 2012
Freitag, 2. November 2012
Going Home
Hallihallo und Willkommen zum letzten in Gambia
verfassten Beitrag in diesem Blog. ;)
Mittlerweile haben wir alle ausgecheckt und unsere
Koffer in einen Raum geschleppt, wo die bis ungefähr 19 Uhr bleiben können,
also bis wir dann zum Flughafen losfahren. Heute ists also soweit für Mama,
Reinhold, Anette, Christian, Ute und mich, während Sabine bis Montag bleibt,
Günther und Heidi noch bis kommende Woche Freitag und Helena und Jan noch 7
Monate Zeit haben, sich hier einzurichten.
Aber soweit war ich beim Erzählen ja noch gar
nicht. Stehen geblieben beim Mittwoch, unserem Markttag - sicherlich nochmal ein Tag, der bei denen,
die vorher noch nie in Gambia gewesen sind, einen bleibenden Eindruck hinterlassen
haben.
Dazu gibt es hier ja im Wesentlichen zwei Touristenanlaufstellen.
Den Markt in Senegambia – verhältnismäßig klein, aber auch seeehr touristisch
und damit recht teuer –, und der Albertmarkt in Banjul. Der ist zum Teil auch
für die Einheimischen, jedenfalls der Lebensmittel- und Haushaltsteil. Wir sind
aber, weil wir ja Zeug zum Verkaufen in Deutschland brauchen, zum Tourimarkt,
sprich Holzfigurenmarkt gegangen. Dort gibt es in der Mitte eine kleine
Getränkebude, wo Günther, Reinhold und ich uns stationiert haben, während der Rest
ausgeschwärmt und einkaufen gegangen ist. Schon bald kamen dann alle mit mehr
oder weniger vielen Taschen an, vor allem aber Mama, Anette und Ute, die bei
ihrer Lieblingsverkäuferin D9000 gelassen haben für haufenweise Holzfiguren und
Ketten, wobei sie die Hälfte davon noch zusätzlich geschenkt bekommen haben.
Da hier immer echt krass verhandelt werden muss,
bis man auf einen Preis kommt, der nicht exorbitant überteuert ist, waren
danach auch alle entsprechend fertig, zumal diese kleinen Kuhlen, in denen die
Shops eingerichtet sind, auch echt stickig sind.
Fatou kam dann nach ihrer Arbeit auch noch zum
Markt und zusammen sind wir alle zum Hotel zurück und abends Essen gegangen.
Und gestern wurde dann eben noch alles gemacht,
was irgendwie noch getan werden musste. Die Anwältin wurde nochmal aufgesucht,
damit sie Helena und Jan kennenlernt, auf dem Senegambia Markt waren wir
nochmal und bei Fatous Familie, weil Mama dasjetzt 6 Wochen alte Baby von
Fatous Schwester sehen wollte, Mohammed Lamin.
Ja, und jetzt sitzen wir hier in der Lodge und
versuchen noch, ein paar Stunden totzuschlagen, bevor es dann nach Hause geht.
Bis auf Christian fliegen wir alle direkt nach Amsterdam, er nimmt einen
Flieger eine Stunde später nach Amsterdam und von da nach Hamburg.
Von zu Hause gibt es dann nochmal eine Meldung,
sobald wir alle gut angekommen sind. Bis dahin – wünscht uns einen möglichst
kleinen Kälteschock!
Laura
Laura
Donnerstag, 1. November 2012
Gecko in the roof
Da bin ich wieder. Mit ner Menge Erlebnisse zu
erzählen. :)
Aber bevor ich irgendwas erzähle, will ich erst
nochmal die Kroko-Sache zu Ende bringen, die hab ich ja nur so halb erzählt.
Fotos sind übrigens auch hochgeladen…
Wir sind also für D50 da rein und wurden erstmal
durch ein Museum geschickt (auf mehrere kleine Hütten verteilt), die uns die
gambische Geschichte und Kultur näher erläutert haben. Gut, ich hatte so das
Gefühl, dass keiner von uns wirklich großes Interesse hat an Theorie und mit
ewig langen Texten beschriebenen Schildern, darum sind wir da eigentlich sehr
schnell durch gewesen und gelangten dann in ein kleines Wäldchen. Christian,
der vorgehen durfte (weil einziger Mann), entschied, dass seine erste Amtshandlung
sein sollte, in ein riesiges Spinnennetz zu rennen, ungefähr zwei cm unter der
eigentlichen Besitzerin dieses Netzes, die einen nicht unbeträchtlichen
Körperumfang hatte. Aber sowas härtet ja schließlich ab, darum gings hinterher
munter und fluffig weiter, wenn auch mit etwas mehr Umsicht.
Naja, ein paar riesige Bäume und viele Geckos
später, gelangten wir tatsächlich zu den Krokodilen. Die hätten genauso gut
auch ausgestopft sein können, so, wie die seelenruhig im Schlamm rumgechillt
haben. Aber Krokodil sein muss ja schließlich auch mal faul sein, darum haben
Christian und Anette sich nur mal kurz rangekuschelt und weiter gings. Im Sinne
von, zum Ausgang.
Soo und jetzt mal zum eigentlichen Ereignis – der
Montag. Da sind wir, kurz, nach meinem Blogeintrag, dann Richtung Tambakunda
losgedüst, also alle bis auf Heidi und Ute, die sich nicht ganz so gut fühlten.
Günther (der der Einfachheit halber auch Tom genannt wird, weil keiner der
Einheimischen Günther aussprechen kann *g*) als unser vereinseigener ehem.
Kinder- und Allgemeinarzt wollte nochmal ein paar Kinder untersuchen (eine
Generaluntersuchung fand ja schon letzte Woche statt) und am Abend wollten wir
eine kleine „Party“ schmeißen, weshalb wir unterwegs auch noch für alle
Massenhaft Fanta/Cola/etc. eingekauft haben. Außerdem gab es noch einen kleinen Zwischenstopp auf einem der Höfe vor der Schule, wo es einen Brotbäcker gibt, mit dem jetzt ausgemacht wurde, dass jedes Kind jeden Morgen ein halbes Baguetteähnliches Tappalappa bekommen soll. Und schon gings weiter zur Schule...
Dort angekommen ging natürlich das übliche
Mullemulle los, als alle Kinder sich an unsere Fersen geheftet haben. Die Küche
war mittlerweile am Brodeln, denn Christian und Günther (die in einem separaten
Auto gefahren sind) haben das ganze eingekaufte Essen, also Reis, Kartoffeln
und solche Sachen, schon ausgeladen. Das wurde am Vorabend übrigens noch unter
Aufbringen größter Anstrengungen von Reinhold und Christian in den dunkelsten
Ecken gambischer Gassen gekauft. Die beiden kamen abends irgendwann extrem
fertig wieder, das will was heißen…
An dem Punkt will ich euch mal erzählen – das hab
ich nämlich noch gar nicht -, wen es in der Schule eigentlich alles so gibt. Also
eigentlich kenne ich beim Namen nur Junus und Landing. Junus ist der Headmaster
und organisiert auch das meiste, er ist also praktisch der Boss vor Ort.
Landing…ist auch wichtig…inwiefern finde ich noch heraus. :P
Landing…ist auch wichtig…inwiefern finde ich noch heraus. :P
Und dann gibt es noch einen, der kostenlos
Hausmeister macht, und einen Gärtner soll es auch bald noch geben.
Und ganz, ganz viele Kinder.
Und ganz, ganz viele Kinder.
Und so langsam erkennt man sie auch alle wieder,
oder zumindest einen Teil davon. Und jeder von uns hatte ab irgendeinem Punkt
dann auch seine persönlichen Lieblings, Sabine hatte ein Neugeborenes, das sie
auch ruhig von der Mutter aus nach Europa hätte mitnehmen können, Christian
hatte die zierlichste Maus ever, Mama hatte eine Namensvetterin. Und irgendwann
kroch auch auf meinen Schoß das süßeste Geschöpf dieser Erde. Uuuunglaublich
viel Zucker bei viel zu viel Hitze.
Schön war ja auch, dass die meisten Kids sich
total schick angezogen haben und viele von Tobaski auch noch ihre Frisuren drin
hatten, die da teilweise echt viel Mühe verlangten, wie ich denke.
Fotos von den Kids gibt’s alle unter dem Link oben! (:
Fotos von den Kids gibt’s alle unter dem Link oben! (:
Dann gabs also erstmal für alle Essen. Zuerst die
ganz Kleinen, dann die größeren, dann die Köchinnen und dann der Rest (Lehrer,
wir…). Die Kids saßen dazu alle jeweils zu fünft oder so auf dem Boden um eine
riesige Schüssel drumherum und haben mit den Händen gegessen (Immer mit der
rechten, niemals mit der Linken, weil schmutzige Hand), die Lehrer haben dann
wie wir auch größtenteils Löffel benutzen können.
Es gab also Reis mit Kartoffeln und anderem
Gemüse, einer Art Tomatensoße UND (jammjamm) Hühnchenschenkel. Da freute sich
mein Veganerherz natürlich wie Sau, aber zum Glück waren die Tierbeine nur
draufgelegt, sodass ich einigermaßen drumrum essen konnte. Waren ja auch fast
alles Eingeweihte an unserer Schüssel, bis auf eine Lehrerin, der konnten
wir sehr leicht zu verstehen geben, dass
an meine Ecke bitte kein Fleisch geschoben werden sollte.
Und danach wurden es ja auch schon langsam dunkel.
Junus hat dann angefangen, unter den Kindern (und uns) Stimmung zu verbreiten,
indem er einen Tanzkreis veranlasst hat. Ich glaube, unter dem begeisterten
Klatschen der Kiddies waren er und Reinhold die enthusiastischsten Teilnehmer.
;D
Davon gibt’s auch einige Videos, die werden
zumindest dem Verein auch früher oder später gezeigt.
Als es dann dunkel genug dafür war, scharte sich dann eine riesige Horde Kinder um den Laptop, den wir mitgebracht hatten, der über einen Beamer dann das Highlight des Abends ausgestrahlt hat – den Kleinen Maulwurd, zwei Folgen. (: Ziemlich gebannt folgten also Groß und Klein, Schwarz und Weiß dem Maulwurf, wie er einen Schneemann rettete und wahrscheinlich war es in der Schule noch kein einziges Mal jemals so ruhig wie in diesen paar Minuten.
Als es dann dunkel genug dafür war, scharte sich dann eine riesige Horde Kinder um den Laptop, den wir mitgebracht hatten, der über einen Beamer dann das Highlight des Abends ausgestrahlt hat – den Kleinen Maulwurd, zwei Folgen. (: Ziemlich gebannt folgten also Groß und Klein, Schwarz und Weiß dem Maulwurf, wie er einen Schneemann rettete und wahrscheinlich war es in der Schule noch kein einziges Mal jemals so ruhig wie in diesen paar Minuten.
Ja und dann…gings in die Bintang Bolong Lodge, wo
wir übernachtet haben. Christian und Günther/Tom sind allerdings schon wieder
zum Hotel gefahren, weil sie sich noch eine Nacht in der Lodge offenbar nicht
antun konnten/wollten. Warum ist uns allen bis jetzt noch nicht klar, aber
Christian nuschelt immer mal was von SOOOOOO großen Waranen, die da im Zimmer
lauern. Das hat zwar noch keiner von uns da gesehen, aber schließlich haben
auch nicht alle von uns schonmal 1.000.000€ gesehen und angeblich gibt’s sie
trotzdem…
Die Nacht verlief jedenfalls recht ruhig. Also bis
auf den Gecko, der in unserem Zimmer zwischen Dach und Bastmatte am Dach hin-
und herwuselte. Aber irgendwann konnte ich mein Unterbewusstsein davon
überzeugen, dass er nicht auf mein Bett plumpsen würde und konnte ganz gut
schlafen.
Am Dienstag ist eigentlich nicht wirklich
irgendwas passiert.
Heute war dann schon nochmal recht spannend, weil
wir in Banjul (der Hauptstadt von Gambia) auf den riesigen Markt waren, aber
darüber schreib ich morgen was, jetzt werd ich nämlich erstmal schlafen gehen.
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